Tag des Gedenkens an die Opfer des Nationalsozialismus
In Deutschland ist seit dem Jahr 1996 durch Proklamation des damaligen Bundespräsidenten Roman Herzog der 27.Januar ein bundesweit gesetzlich verankerter Gedenktag.
In seiner Proklamation führte Herzog aus:
„Die Erinnerung darf nicht enden; sie muss auch künftige Generationen zur Wachsamkeit mahnen. Es ist deshalb wichtig, nun eine Form des Erinnerns zu finden, die in die Zukunft wirkt. Sie soll Trauer über Leid und Verlust ausdrücken, dem Gedenken an die Opfer gewidmet sein und jeder Gefahr der Wiederholung entgegenwirken.“
Wir gedenken in Altlandsberg an verschiedenen Orten an die Opfer, insbesondere mit den "Stolpersteinen" im Gebiet der Stadt Altlandsberg.
"Montag, der 5. Juli 2010, war für mich ein lang erwarteter Tag und in der Nacht davor schlief ich nicht gut. An diesem Tag sollte die Arbeit von mehreren Monaten ihr Ergebnis finden. Heute kann ich sagen, es hat sich gelohnt. Pünktlich um 9 Uhr war der Kölner Künstler Gunter Demnig in Bruchmühle (findet er das auch?), Fichtestr. 15, angekommen. Dort legte er den ersten Stolperstein für den ermordeten Kommunisten Richard Jänsch vor dessen ehemaligem Wohnhaus. Eine halbe Stunde später waren wir schon in Radebrück Nr. 23, um dort an Margarete Näfe, parteilos, zu denken. Sie war wie er im Dezember 1944 nach langer Einzelhaft, gefesselt an Händen und Füßen, wegen „Vorbereitung zum Hochverrat“ hingerichtet worden. Beide gehörten zu einer Widerstandsgruppe, der auch Franz Lahde aus Petershagen,( ebenfalls hingerichtet), Arthur Hertz aus Vogelsdorf (in der Haft verstorben), Paul Grascha aus Neuenhagen und die Ehefrau Elli Jänsch, angehörten. Mehr als 50 Menschen waren gekommen, um an diesem Ereignis teilzunehmen, Bürger aus Bruchmühle und anderen Ortsteilen, unser Ortsvorsteher, ehemalige Nachbarn, , die Bürgermeister von Altlandsberg, Herr Jäschke und Fredersdorf/Vogelsdorf, Herr Klett, Pfarrer Menard , Abgeordnete der SVV und Marco Büchel, Landtagsabgeordneter der LINKEN sowie Vertreter des Kreisvorstandes der LINKEN. Die Ergebnisse d e r Nachforschu n g e n u n d Ereignisse a u s d e m Leben der b e i d e n w u r d e n b e w e g t aufgenommen und Blumen niedergelegt. Wenig später setzte Gunter Demnig 3 Stolpersteine in Altlandsberg für die jüdische Familie Borkowsky, vor dem Haus Poststr. 15, in dem sich früher auch der Synagogenraum befand. Egon Borkowsky, dessen Familie seit 1832 in Altlandsberg lebte, hatte als angesehener Kaufmann in der Stadt gewirkt, war nach der Zerstörung seines Geschäfts und des Synagogenraums im November 1938 schwer krank geworden und starb Ende Mai 1941im Alter von 47 Jahren. Seine Frau Frieda (47) und der Sohn Günter (16) wurden im April 1942 ins Ghetto nach Warschau deportiert. Dort verliert sich ihre Spur. Auch in Altlandsberg kamen viele Bürger und auch die Kinder der 3. Klasse der Schule waren erschienen. Alle nahmen teil an der schweigenden Erinnerung. Wer die Inschrift dieser Steine erkennen will, muss sich verbeugen, um sie zu lesen. Und er denkt hoffentlich beim wieder Aufrichten, so etwas darf nie wieder geschehen, nicht in Deutschland und nicht in der ganzen Welt. Gunter Demnig informierte noch, dass Altlandsberg die 570. Kommune in Deutschland ist und dass er insgesamt bisher mehr als 25 000 Stolpersteine verlegen durfte.
(Eva Rohmann im Altlandsberger Infoblatt im Juli 2010)
Der Stadtverband der Linkspartei in Altlandsberg
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DIE LINKE - Stadtverband Altlandsberg