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Der Stadtverband Altlandsberg wendet sich an den Bundesvorstand der Partei DieLinke

Altlandsberg, den 28. 11. 2021
Liebe Genossinnen und Genossen des Bundesvorstandes,
der Stadtverband der Linken in Altlandsberg mit 19 Mitgliedern mit einem Altersdurchschnitt von 70 Jahren arbeitet seit Jahren mit einer Gruppe von Sympathisanten, die nur unwesentlich jünger sind, erfolgreich in kommunalen Angelegenheiten zusammen. Mit unseren Ergebnissen lagen wir bei den vergangenen Wahlen immer über dem Durchschnitt der Landes- und Bundespartei. Dieser Vorsprung ist in den letzten Jahren stark geschmolzen.
Wir haben mit großer Sorge beobachtet, wie die Spitze unserer Partei über Jahre interne Meinungsverschiedenheiten vor der Öffentlichkeit ausgetragen hat und damit eine katastrophale Entwicklung in Gang gesetzt hat, die das Ansehen unserer Partei stark schädigte. Dieser Trend ist auch in unserem Wahlkreis deutlich zu spüren. Wir sehen die öffentliche Austragung innerparteilicher Kämpfe als Selbstmord unserer Partei. Deshalb haben wir die Analyse der Sozialistischen Linken begrüßt, die Kernpunkte anspricht und glauben, dass eine grundsätzliche Änderung der Strategie in folgenden Punkten erforderlich ist:
1. Stärkere Konzentration unserer politischen Arbeit auf die sozial schwache Schicht der Bevölkerung. Unsere Verankerung mit den Lebenswerten der einfachen Leute ist verloren gegangen.
2. Wir spüren auch, dass der Abstand zwischen den Führungsgremien unserer Partei und der Basis gefährlich größer geworden ist. Wir glauben, dass Ihr offensichtlich nicht mehr wisst, was an der Basis passiert.
3. Wir müssen in allen Ebenen der Partei die Sprache wiederfinden, wie sie in Fabriken und Pausenecken, Gaststätten und Stammkneipen, Vereinen und Gewerkschaften, Familien, Senioren- und Pflegeheimen gesprochen wird.
4. Die populärsten und angesehensten Mitglieder unserer Partei müssen auch die meiste Öffentlichkeit bekommen und nicht, wie in der Vergangenheit von der Bundespartei praktiziert, in die ferne EU geschickt werden oder in der Versenkung der internen Parteiarbeit verschwinden.
5. Die öffentlichen Auftritte unserer Genossinnen und Genossen müssen mit Unterstützung Aller inhaltlich und organisatorisch viel besser als bisher vorbereitet sein. Dass es möglich ist, beweisen die Auftritte Sahra Wagenknechts.
6. Das Profil unserer sozialistischen Partei muss in allen Entscheidungen klar sichtbar sein. Stimmenthaltungen zeugen nicht von einer klaren Positionierung. Es kommt auf ein offenes, konsequentes und selbstbewusstes Auftreten an, wenn erforderlich, auch gegen den Strom. Die Enthaltung im Bundestag bei der Abstimmung über den Abzug der Truppen aus Afghanistan war ein schwerer Fehler.
7. Die Energiesicherheit ist ein wesentlicher Punkt des zukünftigen Wirtschaftens. Deshalb fordern wir eine sozial verträgliche Energiepolitik, die einen stufenweisen Austausch der fossilen Brennstoffe durch moderne Energiegewinnung möglich macht. Strom, Wasser und Heizung müssen für jeden Bürger bezahlbar bleiben.
8. Mit dem im Wahlkampf erkennbaren Anbiedern an andere Parteien als möglicher Koalitionspartner ist Die Linke für viele Wähler austauschbar geworden. Jede bisherige
DIE LINKE
Stadtverband Altlandsberg
Regierungsbeteiligung als Minderheitspartner hat zu erheblichen Stimmenverlusten bei den Folgewahlen geführt. Eine sozialistische Partei wird im Kapitalismus so lange in Opposition sein, bis sie eine Mehrheit erreicht hat.
9. Wir sehen bei den anderen Wahlverlierern (CDU und AfD) deutlich mehr Aktivitäten, die Situation für die Zukunft zu ihren Gunsten zu verändern, als in unserer Partei. Wie ist z. B. Eure Meinung zu einer Mitglieder- und Sympathisantenbefragung und zur Verjüngung der Führungsspitze unserer Partei?
10. Wir halten es für unbedingt erforderlich, sich mit der Erscheinung des Linksliberalismus, wie er von (der gewiss nicht immer fehlerfreien) Sahra Wagenknecht in ihrem Buch analysiert wird, dringend inhaltlich auseinanderzusetzen. Er hat auch unsere Partei schon infiziert. Die dabei sicher erforderlichen Auseinandersetzungen gehören nicht in die Öffentlichkeit und bedürfen einer ehrlichen Debatten- und Streitkultur.
11. Und natürlich rufen wir immer und überall gegen Kriege auf und gegen die Hochrüstung, die zurzeit erstmals seit dem Zweiten Weltkrieg sogar von Regierungsmitgliedern und konservativen Politikern offen wie nie zuvor gepredigt wird. Nur eine friedliche Zusammenarbeit der Völker garantiert durch die Einsparung kolossaler finanzieller Mittel die Möglichkeit, eben diese Abermillionen als Quellen der Entwicklung aller Staaten einzusetzen. Damit verbunden sollten wir lauter werden mit der Forderung: "Waffen raus aus unserem Land, insbesondere die Atomwaffen!"
Auch in unserem Stadtverband war und ist es nicht immer einfach, mit solidarischer Kultur und sachlichen Argumenten Auseinandersetzungen zu führen. Wir glauben aber, dass innerparteilicher Frieden die Voraussetzung ist für erfolgversprechende Arbeit.
Wir haben die Gesamtmitgliederversammlung des Kreises ausgewertet und erste Merkmale eines Umdenkens in die richtige Richtung erkannt.
Dieser Brief wurde in einer öffentlichen Mitgliederversammlung diskutiert und einstimmig bestätigt.
Schubert
Vorsitzender des Stadtverbandes

Antwortschreiben 


Stoppt den Krieg gegen die Ukraine – stoppt die Eskalation
Stoppt den Krieg gegen die Ukraine – stoppt die Eskalation

Der Stadtverband der Linkspartei in Altlandsberg

Die Mitglieder unserer Basisorganisation sind Arbeiter, Handwerker, Lehrer,  Studenten, Selbstständige und Freischaffende sowie Ruheständler. Verstärkt wird die Arbeit im wesentlichen Maße durch Sympathisanten. Unser Ziel ist die Verbesserung der Lebensbedingungen insbesondere der sozial Benachteiligten in unserer Gesellschaft. Wir treten konsequent für den Frieden in der Welt ein. Bitte sehen Sie sich in unserem Informationsportal um, wenden Sie sich an die angegebenen Kontaktadressen, wenn Sie Fragen oder Hinweise haben, oder besuchen Sie unsere öffentlichen  Veranstaltungen und Beratungen.

Wir freuen uns auf Sie!
DIE LINKE  -  Stadtverband Altlandsberg